Babyboomer, X, Y, Z – Unterschiede als Chance oder Stolperstein? - hr4hr
hr4hr bietet ein Netzwerk von 25 Experten für die Beratung und Begleitung bei Personalfragen und Human Resources Themen.
hr, human resources, outplacement, beratung, assessment, payrolling, training, führungsentwicklung, organisationsentwicklung, restrukturierrung
18171
post-template-default,single,single-post,postid-18171,single-format-standard,bridge-core-2.6.2,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-24.7,qode-theme-bridge,disabled_footer_bottom,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-6.5.0,vc_responsive,elementor-default,elementor-kit-17414

Babyboomer, X, Y, Z – Unterschiede als Chance oder Stolperstein?

Babyboomer, X, Y, Z – Unterschiede als Chance oder Stolperstein?

Teile diesen Beitrag:

Ein Beitrag von Irene Hotz, intercultures swiss gmbh, www.intercultures.ch  

Wir hören regelmässig, dass sich Führungskräfte und Ausbildende über die Zusammenarbeit mit der Generation Z aufregen. Diese Generation ist zwischen 1995 und 2009 geboren und bringt seit wenigen Jahren neue Energien in die Arbeitswelt. Sie folgt auf die Generation Y (oder Millenials) und ist die erste Generation, die mit dem Smartphone aufgewachsen ist. Die Übergänge zwischen den Generationen sind fliessend und jede Generation ist heterogen. Verhalten und Denkweisen der Menschen hängen von verschiedensten Erfahrungen und Faktoren ab.

«Die Generation Z fordert viel und leistet wenig.» Dies ist eine der oft gehörten Pauschalisierungen. Erwähnt werden die Erwartungen, die neu sind und die Ansätze zur Zusammenarbeit, die sich deutlich von denen früherer Generationen unterscheiden. Führungspersonen und Berufsbildende der Generationen Babyboomer und X sind zum Teil irritiert und unsicher, was sich die Jugendlichen in der Ausbildung und im Beruf von ihnen wünschen. Zum Beispiel kommt es häufig zu Missverständnissen und Enttäuschungen in Bereichen wie Hierarchie / Umgang mit Autoritäten, Kommunikation, Work- Life-Balance u.a.m.

Zum Beispiel Hierarchie

Babyboomer wurden mehrheitlich autoritär erzogen – zuhause, in der Schule und der Ausbildung. Generation X bringt zum Beispiel Vorschläge ein, die manchmal abgewiesen und manchmal angenommen werden. Sie hat gelernt, die Autorität der Vorgesetzten und häufig älteren Generation zu akzeptieren. Ab Generation Y setzt sich ein verständnisorientierter Erziehungsstil durch, der sich später zu einem coachenden und beratenden Ansatz weiterentwickelt.

Heute sind die meisten Betriebe noch hierarchisch organisiert.  Die Situation akzentuiert sich, wenn Vorgesetzte fachfremd sind oder weniger Fachwissen haben als die Mitarbeitenden. Als Babyboomerin füge ich mich trotzdem der gegebenen Hierarchie. Als Generation Z habe ich meist keinen gelernten Umgang mit Hierarchie, da ich auf Augenhöhe erzogen wurde. Als Lernende merke ich also nicht, dass sich die Führungsperson durch meine offen geäusserten Verbesserungsvorschläge angegriffen fühlt und mich sogar für frech hält.

Ähnliches gilt für das Thema Kommunikation. Transparente und offene Kommunikation ist für die Generation Z und auch für die Y wichtig. Sie schätzen einen informellen Austausch über Hierarchiestufen hinweg, bei dem Ideen und Bedenken direkt angesprochen werden. Aber Achtung, die Lösung ist nicht einfach flache Hierarchien. Diese funktionieren nach eigenen Gesetzen und mit besonderen Kompetenzen der Mitarbeitenden. Die Generation Z braucht vor allem klare Strukturen und Regeln, sowie eine klare Verteilung von Rollen und Entscheidungsbefugnissen.

Und so entstehen Unmut und Frustrationen in der Zusammenarbeit. Verschiedene Generationen halten in der gleichen Situation Unterschiedliches für normal. Jede Kohorte sieht die Situation (und die Welt) nur durch die ganz eigene Brille. Es sind die «Anderen», die sich unverständlich und komisch verhalten.

In heterogenen Teams können die unterschiedlichen Werte und Kompetenzen der Generationen zu Chancen und Ressourcen oder zum Stolperstein werden, welcher über Zeit zu üblen Konflikten und z.B. Lehrabbrüchen führt. Wenn wir versuchen, die andere Generation zu verstehen, zum Beispiel bewusst die Perspektive zu wechseln, oder Geduld aufzubringen für einen ehrlichen Beziehungsaufbau, haben wir die Chance, uns längerfristig erfolgreich zu ergänzen – und eine für alle fruchtbare Zusammenarbeit zu gestalten.

Quellen:

Engelhardt M., Engelhardt N., (2019), Wie tickst du? Wie ticke ich? (1. Auflage), hep der Bildungsverlag

Maas R., (2024), Generation arbeitsunfähig (2. Auflage), Wilhelm Goldmann Verlag, München

Simon Schnetzer – Jugendforscher und Zukunftsgestalter, https://simon-schnetzer.com/generation-z/

Bild: Irene Hotz


Teile diesen Beitrag:
Blog-Team
info@hr4hr.ch