Führen vor, während und nach der Krise - hr4hr
hr4hr bietet ein Netzwerk von 25 Experten für die Beratung und Begleitung bei Personalfragen und Human Resources Themen.
hr, human resources, outplacement, beratung, assessment, payrolling, training, führungsentwicklung, organisationsentwicklung, restrukturierrung
17265
post-template-default,single,single-post,postid-17265,single-format-standard,bridge-core-2.6.2,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-24.7,qode-theme-bridge,disabled_footer_bottom,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-6.5.0,vc_responsive,elementor-default,elementor-kit-17414

Führen vor, während und nach der Krise

Führen vor, während und nach der Krise

Teile diesen Beitrag:

Ein Beitrag von Beat Schwab, Human Relations, www.human-relations.ch

Eine junge Abteilungsleiterin eines Spitals erzählte mir, dass sie zu Beginn des Jahres ein gutes, motiviertes Team führte. Die Arbeitszufriedenheit war hoch und das Arbeitsklima gut und kollegial. Im März kam die Corona Krise und das Spital wurde umgebaut. Mit­arbeitende mussten in anderen Abteilungen aushelfen. Arbeits- und Schichtpläne wurden umgestellt. Zudem fielen Kolleginnen und Kollegen aus. Heute ist die Arbeitszufriedenheit weg, sagt die Abteilungs­leiterin. Es gibt Mitarbeitende, die sagen: «es war sehr streng, un­befriedigend und wir wurden nicht wahr­genommen.» Vereinzelte sagen sogar, dass sie sich überlegen, eine neue Stelle zu suchen. Das trifft die Abteilungs­leiterin sehr. Sie war sich den Schwierig­keiten bewusst und sie, wie auch ihre Chefin haben den Mitarbeitenden immer wieder Danke gesagt.

Führungskräfte, die nicht nur einen eindimensionalen Führungsstil pflegen, sind in solchen Situationen im Vorteil. Zweidimensionale Führungsstile werden durch zwei Faktoren be­stimmt: die Aufgaben- und die Mitarbeiterorientierung. Im Idealfall schafft es die Führungs­kraft, diese beiden Gegenpole auszutarieren. Eine Krise verlangt meistens eine strakte Aufgabenorientierung. Aufträge müssen unter erschwerten, ver­änderten Bedingungen erledigt werden. Der Fokus liegt auf der Krisenbewältigung. Das kann dazu führen, dass Befindlichkeiten von Mitarbeitenden in den Hintergrund treten müssen und Führungskräfte weniger als üblich auf Anliegen ihrer Mitarbeitenden eingehen können.

Krisen gehen vorbei. Danach entsteht Raum für die jetzt so wichtige Mitarbeiter­orientierung. Jetzt ist es an der Zeit, Gespräche zu führen. Es gilt zuzuhören und gemeinsam zu analysieren, was lief gut, was nicht? Was kann ich als Vorgesetzte(r), was können wir als Team in der nächsten Krise (zweite Welle) besser machen? Fragen und Zuhören ist Ausdruck von Wert­schätzung. Auch zusammen lachen tut gut und wirkt befreiend. Einen Apéro geniessen und über Privates sprechen schafft Nähe. Gerade für Menschen, die Wochen im Homeoffice arbeiten mussten und nun wieder ins Büro dürfen, ist ein Grillabend eine ersehnte Ab­wechslung.

Führungsarbeit ist ein stetes Ausbalancieren von Ziel- und Aufgabenorientierung gegenüber Team- und Mitarbeiterorientierung. Wirklich schön austariert ist das selten. Aufmerksame und erfolgreiche Führungskräfte handeln bewusst und verfügen über Fach- wie auch Sozialkompetenz.

Bildquelle: pixabay


Teile diesen Beitrag:
Blog-Team
info@hr4hr.ch