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Psychische Probleme am Arbeitsplatz frühzeitg erkennen und «beherzt» angehen

Psychische Probleme am Arbeitsplatz frühzeitg erkennen und «beherzt» angehen

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Ein Beitrag von Claudia Campomori, Claudia Campomori GmbH, www.claudia-campomori.ch

Psychische Probleme sind in der heutigen Arbeitswelt sehr verbreitet. Was passiert, wenn sich Mitarbeitende verändern, ihre Leistung plötzlich nicht mehr bringen oder eine anderes Verhalten zeigen? Das kann ein Hinweis sein auf eine psychische Belastung oder ein psychisches Problem. Die Ursachen diesbezüglich können im privaten sowie im berufsbezogenen Kontext liegen.

Gemäss Forschung sind psychische Erkrankungen in der Schweiz sehr verbreitet. Fünfzig Prozent der Menschen haben im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung und jede vierte Person ist in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Psychische Erkrankungen sind behandelbar. Je früher damit begonnen wird, desto höher sind die Erfolgschancen. Daher ist es wichtig, frühzeitig darüber zu reden, um fachkundige Unterstützung zu erhalten und einzufordern.

Früherkennung als Schlüssel

Jeder Mensch nimmt seine Prägungen und Persönlichkeit mit an den Arbeitsplatz – auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Weil psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft oft tabuisiert werden, machen sie Angst. Gerade deshalb ist es wichtig, darüber informiert zu sein und die Thematik anzusprechen.

Führungskräfte haben oft ein Bauchgefühl, wenn etwas nicht stimmt. In solchen Situationen ist es wichtig, zu beobachten und gut hinzuschauen. Hinweise sind frühzeitig wahrzunehmen, zu erkennen und ernst zu nehmen. Leistungs- und Verhaltensveränderungen sind oftmals Frühwarnsignale.

Offene und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur als Basis

Psychisch belastete Mitarbeitende (über)fordern in den meisten Fällen ihre vorgesetzten Personen. In Unternehmen ist es wichtiger denn je, Führungskräfte zu befähigen, psychische Problemen am Arbeitsplatz zu erkennen und «beherzt» anzugehen.

Die Haltung der Organisation zu «psychischen Problemen» ist für diesen Prozess sehr massgeblich:

  • Fördern Sie eine offene und gesundheitsfördernde Kultur! Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, wo über psychische Belastungen geredet wird. Basis dafür ist Vertrauen, Toleranz, Fairness, Sicherheit, Respekt und Wertschätzung.
  • Befähigen Sie Ihre Führungskräfte im Umgang mit psychischen Krankheiten: Sensibilisieren Sie Ihre Führungskräfte, schulen Sie sie und geben Sie Ihnen Werkzeuge in die Hand. Je nach Situation ist eine externe Unterstützung sehr hilfreich.
  • Sprechen Sie Probleme an: Nehmen Sie psychische Belastungen der Mitarbeitenden ernst und werden Sie aktiv. Sprechen Sie Probleme an und suchen Sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden Schritt für Schritt nach Lösungen.

 

Warum Früherkennung bei psychischen Problemen wichtig ist?

Mitarbeitende, die krank sind, informieren ihre Vorgesetzten und gehen (wenn nötig) zum Arzt. Das ist ganz normal – nicht aber bei psychischen Krankheiten. Mitarbeitende mit psychischen Symptomen/Krankheiten versuchen oft ihr Leiden zu verbergen. Sie schämen sich und haben oft Angst vor dem Verlust ihrer Arbeit.

Psychische Krankheiten verändern die Wahrnehmungsfähigkeit und wirken sich auf das Verhalten aus. Sie belasten das Privat- und Berufsleben. Oftmals verschlechtert sich die Arbeitsleistung und zwischenmenschliche Konflikte entstehen. Sind Mitarbeitende psychisch angeschlagen, wirkt sich das auf die Leistung und das Arbeitsklima des gesamten Teams aus.

Früherkennung von psychischen Problemen lohnt sich zum Erhalt der Produktivität des Teams, zur Reduktion von Kosten, zur Förderung einer Vertrauenskultur und für die Chance der raschen psychischen Gesundung der betroffenen Person.

 Diese Anzeichen können auf psychische Belastungen hindeuten:

  • Verändertes und auffälliges Verhalten
  • Leistungsabfall
  • Fehlende Kommunikation (Leidensdruck), Schweigsamkeit
  • Sozialer Rückzug
  • Abwehrendes Verhalten
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit
  • Gereiztheit
  • Ungeduld oder aggressives Verhalten (Emotionen)
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen

 

Unterstützendes Werkzeug für den Führungsalltag

Diese fünf Schritte sind ein unsterstützendes Instrument im Führungsalltag, weil sie Führungspersonen darauf sensibilisieren, Veränderungen von Mitarbeitenden frühzeitig wahrzunehmen und prozess- und lösungsorientiert anzugehen.

  1. Achtsam sein (Veränderungen erkennen/wahrnehmen – auf Bauchgefühl vertrauen)
  2. Abklärungen vornehmen (Beobachtungen notieren)
  3. Gespräch suchen (den Prozess anstossen und Thema ansprechen)
  4. Ermutigen (Mitarbeitende zum Handeln bewegen und Unterstützung anbieten)
  5. Aktiv bleiben (beobachten, im Austausch bleiben und regelmässiges Feedback geben)

 

Claudia Campomori ist systemischer Life & Business Coach und Expertin im HR Management. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Kompetenz schafft sie Klarheit und ganzheitlich Lösungen für Menschen und Organisationen. Sie begleitet und entwickelt Führungskräfte, Teams und Organisationen und ist Ansprechpartnerin für passende Lösungen im HR Management.

 

Bildquelle: Canva

 


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