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Rassismus und Unternehmenskultur

Rassismus und Unternehmenskultur

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Ein Beitrag von Peter Wyss, PWP Peter Wyss & Partner GmbH, www.pwpartner.ch

Bild: Afrikanisches Mädchen im Brüsseler Zoo, 1958

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in etlichen europäischen Zoos spezielle Menschengehege, in welchen Ureinwohner aus exotischen Ländern gezeigt wurden.Und nach dem Aufflammen der Rassendiskriminierung in den USA ist das Thema «Rassismus» wieder in aller Munde. Auf den ersten Blick hat Rassismus nichts mit konventionellen Unternehmenskulturen zu tun. Wenn wir aber das Wort «Rassismus» zu «Rassenhierarchie» umformulieren, wird der Zusammenhang deutlich: Es geht um das Hierarchiedenken. Dieses Denken liegt sowohl der Rassendiskriminierung als auch den gängigen Unternehmenskulturen mit ihren hierarchischen Pyramiden, Organigrammen, Vorgesetzten und Unterstellten zugrunde. Vielleicht ist die Hierarchie in Unternehmen in 50 Jahren genauso abstossend, wie es die Menschenzoos heute sind: Die Rassenhierarchie ist ja nur eine– wenn auch besonders anschauliche – Ausprägung des hierarchischen Denkens.

Rassismus ist ein Phänomen an der Oberfläche der Zwiebel. Wenn wir Richtung Kern gehen, stossen wir auf das Hierarchiedenken – Menschen stellen sich über andere Menschen. Und wenn wir noch tiefer gehen, kommen wir zum Trennungsgedanken, der die Ursache des Hierarchiedenkens ist: Wir sehen uns als getrennt von anderen Menschen an. Aber eigentlich unterscheiden wir uns nur an der Oberfläche – im Kern sind wir alle gleich. Das englische Wort «Core» kommt übrigens von lateinisch «Cor» und bedeutet Herz…


In einer ihrer genialen Vorlesungen machte die deutsche Managementtrainerin Vera Birkenbihl mit ihren Studenten folgende Übung: Alle reissen fünf kleine Löcher in eine Papierserviette und stecken die fünf Finger einer Hand durch diese Löcher, sodass nur die Finger sichtbar sind, nicht aber die dazugehörende Hand (die bleibt unter der Serviette verborgen). Nun beginnen die Finger, gegeneinander zu kämpfen, sich zu übertrumpfen und zu mobben. Und wenn wir dann die Serviette wegnehmen und die darunterliegende Hand sehen, erkennen wir die Absurdität des Konkurrenzkampfes: Wir Menschen sind die Finger ein- und derselben Hand, nicht voneinander getrennt. Und auch die Erkenntnisse der Quantenphysik zeigen: Wir Menschen sind nicht in erster Linie voneinander getrennte Körper («Partikel»), sondern Wellen, die sich überlagern («Schwingung»). Schön, dass die neue Wissenschaft die alten Weisheitslehren zu beweisen beginnt!

Wir können uns nachhaltig von Rassismus und hierarchischen Unternehmenskulturen befreien, wenn wir erkennen, dass wir Menschen die Finger einer Hand sind – verbunden, nicht getrennt. Und dass unser Hierarchiedenken in allen seinen Formen absurd ist.

In meinem Buch «Hierarchiefrei ist besser! Mit FLOW-Kultur zum Management auf Augenhöhe» führe ich diese Zusammenhänge im Detail aus – inklusive Beispiele von Unternehmen, die hierarchiefrei arbeiten. Es erscheint im September 2020 und ist schon bestellbar.

Bildquelle (Titelbild): hrdailyadvisor.blr.com


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