16 Jan Workation: Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Ein Experiment am Meer
Arbeiten, Sprachen lernen und Urlaub kombinieren – klingt wie ein Traum, oder? Genau das habe ich ausprobiert: Workation. Zwei Monate und zwei Wochen arbeitete ich, wo andere Urlaub machen, mit dem Ziel, eine neue Art des Arbeitens zu testen, mein Französisch aufzufrischen und meinen Horizont zu erweitern. Doch wie funktioniert Workation eigentlich? Was sind die Herausforderungen? Und was habe ich dabei gelernt? Mein Fazit: Es lohnt sich, mit den richtigen Voraussetzungen.
Der Anfang: Erwartungen und Planung
Meine Motivation war klar: raus aus der Komfortzone, Gedanken schweifen lassen, neue Inspiration finden und gleichzeitig produktiv sein. Doch schnell wurde mir klar, dass eine Workation mehr Vorbereitung erfordert, als nur den Laptop einzupacken.
Mein Plan:
- Sprache lernen: Französisch sollte mein Fokus sein, und ich wollte jede Gelegenheit nutzen, mich in der Sprache zu verbessern.
- Arbeitsstruktur schaffen: Arbeitstage planen und transparent halten.
- Ortswahl: Ein Ort, der mich inspiriert, aber nicht überfordert.
Lernen #1: Die Bedeutung des Ortes
Ob der Ort bekannt oder neu ist, macht einen grossen Unterschied. Bei einem unbekannten Ort empfehle ich, zwei Tage zu Beginn für die Orientierung einzuplanen – quasi als Mini-Urlaub. Das erleichtert den Einstieg und hilft, sich schneller einzuleben.
Tipp: Eine gute Internetverbindung ist ein Muss. Notfalls einen Verstärker mitnehmen, um Frust zu vermeiden.
Lernen #2: Struktur und Transparenz
Workation ist kein Urlaub. Klare Absprachen mit Auftraggeber:innen oder Arbeitgeber:innen sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Ich habe meine Arbeitstage und -zeiten im Kalender festgehalten, um Transparenz zu schaffen.
Wichtig: Der Arbeitgeber muss remote work positiv gegenüberstehen. Ohne Vertrauen funktioniert eine Workation nicht.
Lernen #3: Sprachlernen clever organisieren
Mein Ziel, Französisch zu verbessern, stellte mich vor eine Herausforderung: Sprachkurse vor Ort wären zu zeitaufwendig gewesen. Stattdessen habe ich einen Online-Anbieter gewählt, der mir Flexibilität ermöglichte. Außerhalb der Arbeit habe ich konsequent auf Französisch kommuniziert – auch, wenn die Versuchung gross war, auf Englisch auszuweichen. Meine Standardantwort? „Je ne comprends pas, vous parlez français?“
Tipp: Hier eine gute Vergleichsseite für Online-Sprachkurse: Netzsieger.
Mein Fazit: Entschleunigung und Effizienz
Workation hat mich entschleunigt und gleichzeitig produktiv gemacht. Der Tapetenwechsel half mir, aus der Routine auszubrechen und neue Energie zu tanken. Trotz der Herausforderungen war mein Arbeitsalltag effektiv und effizient.
Für Arbeitgeber:
Workation erfordert Planung und klare Absprachen. Informationen gibt es beispielsweise beim Bundesamt für Sozialversicherung oder speziellen Workation-Anbietern wie Workplayz oder Workation.ch.
Wichtig für Arbeitgeber respektive für den «workatior/die workatiorin»:
- Klärung von Bewilligungen, Sozialversicherungen und Steueraspekten.
- Transparenz und Planung im Team.
- Fairness und Vertrauen: Nicht jede:r Mitarbeitende wird Workation wollen oder können.
Wie lange ist sinnvoll?
Ich empfehle eine Dauer zwischen zwei und sechs Monaten. Unter zwei Monaten überwiegt der Aufwand, und darüber hinaus wird es rechtlich komplex.
Workation: Ein Modell für die Zukunft?
Ja, definitiv. Aber es braucht klare Strukturen, gute Planung und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren. Für mich war es ein voller Erfolg – und wer weiß? Vielleicht ist es auch für dich eine Option, Arbeit und Inspiration zu verbinden.
HR4HR kann auch in Bezug auf workation umfassende und kompetente Beratung anbieten.
Bild: an der Arbeit auf der ìle d’Oleron.
Bildquellen: privat Trudi Mathis