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Darf es noch ein bisschen Wertschätzung sein?

Darf es noch ein bisschen Wertschätzung sein?

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Dies ist ein Beitrag von Ursula Albin

Haben Sie das schon einmal Jemanden sagen hören? Oder hätten Sie sich gewünscht, dass es Ihnen Jemand anbietet? Ich hätte es mir damals gewünscht.

Vor 9 Jahren äusserte ich meinem damaligen Vorgesetzten den Wunsch, im Personalwesen arbeiten zu wollen. Ich wurde mit einem Lächeln belohnt und erhielt die sehr direkte Antwort: „Da gehörst du nicht hin.“ Meine Meinung war allerdings eine ganz andere. Deshalb machte ich mich auf den Weg in Richtung Personalwesen. Das Arbeiten im Personalwesen stellte ich mir wie folgt vor: ich hätte viel mit Menschen zu tun haben würde, diese beraten, betreuen und sie in allen Problemen unterstützen. Als Mitarbeiterin im Personalwesen sei man bestimmt sehr glücklich und ausgeglichen. Dabei übe man eine Vorbildfunktion aus und hätte die Chance, das Arbeitsleben der Mitarbeitenden zu erleichtern.

Knapp 1 Jahr nachdem ich diese nette Antwort von meinem damaligen Vorgesetzten erhalten hatte, schaffte ich den Einstieg ins Personalwesen tatsächlich. Nun hatte ich endlich mit Menschen zu tun. Aber irgendwie war meine Vorstellung doch anders gewesen? Wo war den nun plötzlich das Helfen, Betreuen, Entlasten, Verbessern hingekommen?

9 Jahre später: Ich bin in der Realität angekommen. In der Zwischenzeit spricht man nicht mehr von der Personalabteilung, sondern von HR oder Human Resources. Die Vorbildfunktion sollte HR immer noch ausüben. Schliesslich schickt es sich ja nicht besonders, wenn sich in dieser humanen Abteilung die Überstundensaldi überschlagen, die Krankheitsfälle mehr werden und sogar Burn-out zum Thema wird. Aber woran liegt es? Während meinen Interims-Mandaten habe ich das grosse Glück, immer wieder mit verschiedenen Menschen zusammen zu arbeiten und ihre Geschichten zu hören. Was haben sie erlebt, was möchten sie nie mehr erleben, wo drückt der Schuh?

Diese Geschichten haben immer das Gleiche gemeinsam: Fehlende Wertschätzung. Sei es durch den Vorgesetzten, die Teamkollegen, andere Mitarbeitende. In Zeiten der Schnelllebigkeit und des Konsums verlagert sich die Gewichtung im HR oftmals von Human zu Resources. Dabei geht der Fokus auf den Menschen und das Menschliche verloren. Und natürlich führt das Fehlen, in diesem Fall von Wertschätzung, zu einer Reaktion. Einer menschlichen Reaktion. Man verliert als Mitarbeiter zunehmend die Lust an der Arbeit, fühlt sich wie der Hamster im Rad und ist auf gut Deutsch gesagt: Demotiviert. Diese Gefühlslage wiederum birgt einige Gefahren. Immer wieder wird gesagt, dass man sich zu einem grossen Teil über die Arbeit definiert. Ja, logisch, denken Sie vielleicht. Wir verbringen ja auch ziemlich viel Zeit bei der Arbeit. Schlussendlich leidet das Selbstwertgefühl, die Gesundheit und nicht zuletzt unser Geisteszustand unter dem fehlenden Respekt. Sich jeden Tag bei der Arbeit anzuhören was man alles falsch macht, dass man bitte nicht so eine traurige Miene aufsetzen solle (was denken denn bloss die Anderen) und so weiter. Kommt Ihnen das bekannt vor? Und zum Schluss leidet man unter der fehlenden Wertschätzung. Denken Sie bitte daran, dass Lohn (nach Maslow und Herzberg) nicht der einzige Faktor ist, der den Wert der Arbeit wiederspiegelt.

Was können wir nun also machen um die Gewichtung von Resources wieder auf Human zu verlagern? Einfach Mal ehrlich „Danke“ oder „das hast du gut gemacht“ sagen. Kritik konstruktiv mitteilen, Geduld zeigen. Das nennt sich Wertschätzung. Den Wert seines Gegenübers schätzen. Und Sie werden sehen, es wirkt Wunder.

 

Danke, dass Sie von an heute wertschätzen.

Ihre Ursi Albin

Sozialversicherungsexpertin, Payroll Specialist, Troubleshooterin mit Wertschätzung www.hr2go.ch

Bildquelle: pixelio.de


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Mirjam Grayson
mirjam.grayson@hrmatters.ch